Das Consorzio Vino Chianti Classico, geht mit mehreren Instrumenten einen innovativen Weg, um seinen Mitgliedern während der Krise beizustehen und sich den aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen. Dabei ist der erste Schritt, ein Sonderkredit der in Zusammenarbeit mit der Banca Monte dei Paschi di Siena entwickelt wurde. Dabei müssen die Mitglieder nur Ihre Lagerbestände als Sicherheit vorweisen.

Ein weiterer Schritt ist ein Stabilitätsfond von 1,5 Millionen Euro, der zur Ergänzung der staatlichen Hilfen bei Ertragsreduzierung zu sehen ist. Die Winzer erhalten 1.100 Euro pro Hektar DOCG-Trauben, wenn sie die Lesemenge um mindestens 20 Prozent gegenüber dem Durchschnittsertrag der vergangenen fünf Jahre vermindern. Da ein Auszahlungsdatum seitens des Staates noch nicht feststeht, ist die Bezuschussung aus dem Stabilitätsfond für die freiwillige Ertragsreduzierung ein schnellerer Weg, um die Verluste auszugleichen, bis die Staatshilfen eintreffen.

Die 1,5 Millionen Euro sollen über einen Obolus aller Chianti Classico abfüllenden Produzenten erzielt werden. Im absoluten Ausnahmefall, soll auch zu Sonder-Ankäufen des Jahrgangs 2019 auf dem Fassweinmarkt kommen, um die Interessen der Denomination zu wahren. Carlotta Gori (Direktorin des Konsortiums) erklärte dazu, dass die Maßnahme ausschließlich im Zusammenhang mit Covid-19 ist, sowie temporär beschränkt und gemeinnützig sein soll.

Auch im Bezug auf die Reifung gibt es eine Sondergenehmigung seitens des Konsortiums. Für einen auf 18 Monate begrenzten Zeitraum dürfen die Produzenten, ihre Weine außerhalb des Produktionsgebietes lagern und ihre Keller so vor der Ernte entlasten. Der Wein muss allerdings innerhalb der Provinzen von Siena und Florenz verbleiben. Da die Marktemission des Jahrgangs 2019 vom 1. Oktober 2020 auf den 1. Januar 2021 verschoben wurde, entspannt die Sondergenehmigung die Lage in den Kellern der Produzenten und dürfte großen Zuspruch finden.